"Das Kind von Bethlehem lenkt unseren Blick auf all die leidenden und missbrauchten Kinder in der Welt, die geborenen wie die ungeborenen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in seiner auf Italienisch gehaltenen Predigt vor tausenden Gläubigen im Petersdom.
Er erinnerte an die Kinder, "die als Soldaten in eine Welt der Gewalt hineingeführt werden," die betteln müssten, hungerten und keine Liebe erführen. Benedikt rief die Gläubigen dazu auf, mit dafür zu sorgen, dass die "Würde" der Kinder respektiert werde.
In seiner Predigt mahnte der Papst ferner dazu, über den Konsum nicht die wahre Bedeutung der Weihnachtsgeschenke zu vergessen: Weihnachten sei das Fest der Geschenke geworden, "um Gott nachzuahmen, der sich uns selber geschenkt hat." "Vergessen wir über den vielen Geschenken, die wir kaufen und die wir empfangen, nicht das eigentliche Geschenk: einander etwas von uns selber zu schenken."
Gleichzeitig forderte er von den Gläubigen, nicht nur denen zu schenken, "die dir wiederschenken", sondern auch an diejenigen zu denken, "denen niemand schenkt und die dir nichts dafür zurückgeben können".
Es war die zweite Christmesse von Papst Benedikt XVI. seit seiner Wahl zum Kirchenoberhaupt im April 2005. Nach Angaben des Vatikans wurde sie von 73 Fernsehstationen in 47 Länder übertragen.
Am ersten Weihnachtsfeiertag (12.00 Uhr) wird Benedikt XVI. von der Mittelloggia des Petersdomes aus seine Weihnachtsbotschaft an die Welt richten und den Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis) spenden.